Familie
Muttersprache Musik. Kinder erfahren von Anfang an Musik im Rhythmus des Lebens. Wiegen, Schaukeln, Herzrhythmus und den Klang der mütterlichen Stimme erleben sie schon im Klangraum Mutterleib. Nach der Geburt begleiten sie diese Erinnerungen weiter durchs Kinderleben. Was immer sie erleben, was sie bewegt, findet im Sprechen, Singen und Bewegen seinen Ausdruck. In der Familie können Kinder auf ganz elementare Weise Musik wie eine Muttersprache lernen. Mit ihrer Stimme, ihrem persönlichsten „Musikinstrument", singen sie sich in die Welt hinein. Ein Schlaflied am Abend, ein Trostliedchen und Streichelvers für das kranke Kind, Kribbelkrabbelliedchen beim Warten, gemeinsames Hüpfen und Tanzen, Horchen und Lauschen auf Klänge. Dazu kommen noch all die Gelegenheiten, die uns die Jahreszeiten bieten, sei es Ostern oder Weihnachten, der Frühlingsausflug ins Grüne, das Laternenfest. Hier erleben Kinder und Eltern Freude und intensives Zusammengehörigkeitsgefühl.
Musik schafft also Beziehung. Sie entfaltet sich ganz besonders im gemeinsamen Tun und Erleben. Töne, Klänge und Rhythmen sind wunderbare Mittel, um miteinander zu kommunizieren – unabhängig von Sprache, Alter, Wissensstand und Talent. Das beginnt bereits in der Familie. Wer mit anderen gemeinsam musiziert, braucht die Fähigkeit andere Menschen intuitiv wahrzunehmen. Spielend, singend und tanzend lernen Kinder auf andere einzugehen, mitzuschwingen in einem musikalischen Geschehen. Dabei treten sie mal in den Vordergrund, dann wieder üben sie sich darin, im Hintergrund ihre Rolle zu spielen. Sie erleben wie spannend es sein kann, gemeinsam etwas Neues zu erfinden und kreativ zu gestalten, wobei jeder Einzelne seinen Teil zum Ganzen beiträgt.